Viel Gegend

Veröffentlicht von Admin - Februar 13, 2022

Viel Gegend

5200 km durch Argentinien - 

Was für eine tolle Reise! 5200 km durch Argentinien. Klingt weit, war aber nur ein kurzer Trip in der Mitte dieses riesigen Landes. Buenos Aires - Mendoza - Uspallata - Termas Cacheuta - Tunuyán - Malargüe - Caviahue - Neuquén - Villa Epecuén - Tandil - Mar Azul - Buenos Aires.

4 Wochen  in der Argentinischen Pampa, aber so langweilig war es nicht. Mendoza ist die Hauptstadt des Weines, wir haben ein Weingut und die Champagnermanufaktur von Chandon besichtigt und entsprechend probiert und gekauft. Auf der Weiterfahrt dann das Hotel Villavicencio, das einen Dornröschenschlaf durchlebt und inmitten der Berge, der Guanacos und der Flying Foxes ein genialer Tagesausflug für alle war. In Uspallata waren wir am höchsten Berg der westlichen Hemisphäre - dem Aconcagua - und ich habe den ersten Versuch einer Andenüberquerung unternommen, die ich in 3300 Meter Höhe in Sturm, Staub, Sonne abbrechen musste. Dazu die Puente de Incas und die Sierra de 7 colores, eine insgesamt unwirkliche Landschaft, kein Wunder, dass hier sieben Jahre in Tibet gedreht wurde, Erinnerungen an 2011 kamen auf. Besuch bei den Huarpe Indigenas, Weiterfahrt durch den Canyon des Rio Mendoza nach Cacheuta. Hier haben wir vielleicht das authentischste Argentinien erlebt. Zusammen mit tausenden Argentinos, mit Hektolitern Mate und halben Rindern einen Tag in den Thermen verbringen und baden, rutschen, chillen! Voller ist es wahrscheinlich nur noch in China beim Neujahrsfest! In Malargüe haben wir einen Vulkan von “innen” besichtigt, ein tolles Naturschauspiel, zusammen mit der Landschaft und dem wilden Wetter unglaublich. Auf der Ruta 40, der berühmten Straße entlang der Anden, dann das Abenteuer! Reifenpanne auf der Schotterpiste 300 km von jeder Zivilisation entfernt. Zum Glück hilft man sich. Drei Mann, zwei Wagenheber und viel Glück und es konnte nach einer Stunde weiter gehen. Jetzt darf aber nichts mehr passieren.

Also nie mehr als 50 kmh, in den kleinen Orten immer  wieder angehalten und nach der “Gomeria” gefragt. Gibt hier nicht, aber im nächsten Ort, in 200, 150, 100 km, da kommt dann schon was. Natürlich hatten die die Reifengröße nicht vorrätig, oder Siesta oder geschlossen - oder -  oder. Also weiter 200 km mit Ersatzrad, dann endlich die Erleichterung, er kann beide Hinterräder wechseln, weil er nicht genau das passende hat. Ob wir den noch funktionierenden Reifen mitnehmen wollen? Por supuesto - Natürlich! Von jetzt an also Ersatzrad unter und Ersatzreifen auf dem Auto. In Caviahue dann Tage der Entspannung. An einem tollen See, mitten in einem riesigen alten Krater mit Blick auf einen aktiven Vulkan, mit heißen Quellen und einem atemberaubenden Wasserfall hatten wir 4 Tage in einem Luxushotel.Hier schaffe ich endlich die Andenüberquerung mit dem Fahrrad, ok, ich muss es mehr tragen als fahren, aber es klappt! Auch ich in Chile! Dann die Dinosaurier von Neuquen, die größten der Welt. Weiter nach Villa Epecuen, der LOST CITY schlechthin. Durch einen Dammbruch 1985 im gleichnamigen See versunken, taucht sie - dank Klimawandel - aus dem Wasser auf und ist verwüstet, mit Salz überzogen und wirkt wie aus einem Zombie Apokalypse Movie gefallen. Daneben ein gemütlicher Strand mit Cocktails und Badespaß im 30 Grad warmen Wasser mit einem Salzgehalt wie im toten Meer!

Dann weiter nach Tandil, wo uns leider der Regen etwas die Stadtbesichtigung kaputt macht, und ja - es gibt auch schlechte Kleidung und schlechtes Wetter gleichzeitig, zumindest mit Kindern :)

Am Ende eine Woche Mar Azul, dank “pre viaje” (die Argentinier bekommen alle ihren Urlaub dieses Jahr vom Staat bezahlt) ist alles mega voll und wir bekommen nicht gerade eine Strandvilla, aber es reicht und der Strand ist toll und die Kinder sind glücklich! Was für eine Reise! Danke Argentinien, danke liebe Kinder, danke liebe Betti, danke an die geduldigste Omi der Welt!   

Wer weitere Bilder der Reise sehen will, wird hier fündig: https://photos.app.goo.gl/cLvJA4iqA8tXiCeJ6