Usuaia

Veröffentlicht von Admin - Oktober 5, 2022

3 Tage Ushuaia liegen hinter uns! Was für eine Landschaft, was für Eindrücke. Der Hinflug schon spektakulär, der Landeanflug fast eine Stunde Achterbahn in den Wolken. Die Unterkunft zwar etwas außerhalb in einem Arbeiterviertel - insgesamt ist die Stadt viel größer als erwartet, dafür ist das Appartement sehr groß. Wir werden von Ruben abgeholt, er ist der “Primo” eines Kindergartenkindes von Lissy, wir kennen also seine Familie - wie sich später herausstellen wird, stimmt das alles nur so halb ;) typisch Argentinien. 

Der erste Tag vor Ort lässt uns staunen, der stahlblaue Beagle Kanal, die schneebedeckten Berge, die Fahrt mit der Dampflokomotive ans Ende der Welt - dazu die Geschichte des Gefängnisses, dessen Brutalität man hier erahnen kann… Die sensationelle Landschaft. Alles ist gut organisiert, aber auch sehr touristisch. Die Kinder sind vom Flug und der kurzen Nacht noch ziemlich fertig, sodass wir entscheiden, ins Appartement zu gehen, während Anzilla und Matze noch etwas wandern. Abends geht es dann nochmal in die Stadt, die tatsächlich nicht so schön ist, wie erhofft. Die Häuser sind ein Sammelsurium, es fehlt jeder Stil, was sicher auch an den extremen Wetterbedingungen liegt. Den ganzen Tag war es windig, in der Nacht hat es stundenlang geregnet. Es ist kühl (5°-7°). Abendessen dann Asado - Cordero - sehr lecker und sehr reichhaltig. Mit wieder schlafenden Kindern nach Hause, denn am nächsten Tag steht eine Tour auf dem Beagle Kanal im Katamaran an. Es ist windstill, der Kanal liegt ruhig, die Fahrt ist mega angenehm, wir sehen Pinguine, Kormorane, Seelöwen, Seehunde und sogar einen Seeelefanten, die hier eher selten sind. Was heißt “sehen”? Wir fahren mit dem Schiff so nahe dran, dass man die Tiere fast berühren kann, sie tauchen um das Boot herum auf und unter, sie spielen auf dem Felsen, sie brüllen, sie beißen, sie stinken! Sehr eindrücklich! Wir landen auch an einem kleinen Strand an und können eine der unzähligen Schäreninseln besichtigen. Sehr karg, sehr einsam. Man kann sich kaum vorstellen, dass dort seit einigen tausend Jahren Menschen (die Yamana) gelebt haben. Der Leuchtturm am Ende der Welt ist pittoresk, viel schöner geht es kaum. Die Sonne wärmt richtig, es ist wirklich toll. Dann ist Julius auf einmal verschwunden. Wir suchen das ganze Schiff ab, eben war er doch noch draußen am Bug, da, wo es zwar ein Geländer gibt, aber man schon sehr leicht ins Wasser fallen kann… Kurz wird es panisch (ich glaube, alle Eltern kennen diese Momente). Dann kommt er aus der Toilette (an die wir schon 10 Mal geklopft und gerufen haben…)

Später das Gefängnis mit toller Führung von Ruben, der Fremdenführer werden will, aber da muss er dringend mehr Englisch lernen, für Anzila und Matze ist es zu “Spanisch”.  

Abends kommt Ruben mit seine Frau vorbei und kocht für uns Centollas, südliche Königskrabben, in allen Variationen, als Krabbensalat, als Wrap, als Empanada, es schmeckt köstlich, leider weder den Kindern noch Betti und auch Matze ist etwas angeschlagen, sodass viel übrig bleibt.

Am nächsten Tag, dem 3.10., ist das Wetter wieder anders, es ist bedeckt, aber nicht windig. Anzilla und Matze entscheiden sich für eine längere Wanderung, wir fahren mit dem Taxi an den Gletscher (Glaciar Martial). Viel Gletscher ist nicht mehr übrig und das ehemalige Skigebiet ist bis auf einen Übungslift auch aufgegeben. Man kann aber die ehemalige Skipiste hochlaufen und da uns Ruben netterweise Schneebobs und “Poporutscher” (Poporutschen = culopatear) bringt, haben die Kinder einen tollen Tag im Schnee. Die perfekte Vorbereitung für Deutschland im Januar. Ein toller Kurztrip ans Ende der Welt!

mehr Bilder und Videos wie immer hier: 

https://photos.app.goo.gl/CDqht7PFiACjyPJk6