Uruguay
Über das lange Wochenende waren wir in Uruguay. Wenn man schon so nah ist, muss man dieses “Musterländle” Südamerikas natürlich besuchen. Leider kostet die Fähre über den Rio de la Plata so viel für uns 6 Personen, dass es wirklich ökonomischer ist, die Strecke zu fahren. Da die ersten Brücken erst weit nördlich im Delta liegen (man muss über den Parana und den Uruguay), ist die Fahrt doch ziemlich lang; 700 km eine Strecke. Dabei wären es über den Rio nur 50 km … Erster Halt ist in Colonia de Sacramento. Eine UNESCO Weltkulturerbe Altstadt im Kolonialstil. Nicht so schlecht, aber jedes italienische Bergdorf sieht ähnlich aus. Kleine Steinhäuser, Gassen aus Kopfstein, Blicke aufs Meer. Sicher besonders schön, wenn es warm ist und man gemütlich durch die Straßen schlendern kann. Im Winter allerdings eher kühl und windig. Da ist der windgeschützte Platz in der Ecke doch gemütlicher. Die Kinder klettern wie wild auf der Stadtmauer und das Abendessen im Spielbereich des Restaurants ist soweit ok. Wir haben aber gehört, dass Uruguay schon lange den aktuellen deutschen Koalitionsvertrag erfüllt hat und so machen wir uns auf die Suche und sehr schnell wird es lustig und chillig. M. hat so viel bekommen, dass wir die nächsten Tage Mühe haben, es überhaupt zu verwerten…
Am nächsten Tag geht es weiter nach Montevideo. Auch das wieder eher eine lange Fahrt, aber auf wirklich tollen Straßen. Den Unterschied bemerken wir eigentlich erst bei der Rückkehr nach Argentinien. In Uruguay gibt es fast keine Schlaglöcher, die Straßen sind sauber, oft Palmengesäumt und gut beleuchtet. In Montevideo ist es ähnlich wie in Colonia. So schön auch die Stadt im Sommer sein mag (es sind von überall nur wenige Meter bis an den Strand), so kalt und abweisend ist es im Winter. Wir treffen uns mit meinem Kollegen Tobi und dessen Familie und gehen mit 14 Personen lecker zum Asado essen. Alles klappt gut, die Uruguayer sind noch netter zu Kindern als die Argentinier. Allerdings kommt die Rechnung und wir sind schon geschockt. Für den Preis hätte man in Buenos Aires fast 5 Mal essen gehen können… Auch beim Benzin sehen wir, was die Europäer so erzählen. Hier kostet der Liter Super 2.10 Euro. Das sind wir natürlich nicht gewöhnt. Aber es gibt dadurch (durch die stabile Wirtschaft und verlässliche Politik) auch Dinge, die es so in Argentinien nicht gibt. zum Beispiel Autohäuser mit neuen Autos ohne Ende und einen Decathlon mit europäischem Sortiment. Wir decken uns mit den letzten Sachen ein, die wir noch brauchen!