Stressige Woche
Der erste Post nach fast einer Woche! Eigentlich sollte man ja Zeit haben in der Ausgangssperre. Aber das ist nicht so. Hier überschlagen sich die Ereignisse. Da die Behörde in Deutschland den Krisenfall ausgerufen hat, könnten wir theoretisch nach Hause fliegen. Der Chef hatte das zunächst auch jedem freigestellt, dann aber wohl bemerkt, dass das zu einer Ketten(über?)Reaktion führen könnte. Ich habe ihm erzählt, dass ich aus vielerlei Gründen auch gehen würde, um natürlich schnell zurück zu kommen und dann in einer besseren Situation zu sein.
Allerdings hat die Botschaft mitgeteilt, dass die jetzt geplanten Flüge nicht für länger in Argentinien lebende Personengruppen gedacht sind, was ja auch ok ist. Meine Kollegin ist aber mitgeflogen und hat berichtet, dass der Flug nicht voll war. Mit drei kleinen Kindern und der unübersichtlichen Lage wäre ich auch gerne auf sonst leeren Plätzen. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt, leider habe ich einige kommunikative Fehler gemacht (war mal wieder zu ehrlich) und das wird die weitere Zeit hier sicher beeinflussen.
Tatsächlich ist auch der Alltag sehr anstrengen. Für Kinder gilt eine extrem harte Ausgangssperre, wir dürfen nicht aus dem Haus seit 10 Tagen. Ich habe es gestern probiert, bin mit dem Fahrradanhänger nur zum Müllcontainer. Eine Frau hat uns gesehen und die Polizei alarmiert, wir wurden zum Glück nur zurück geschickt, aber es fühlt sich schlimm an. Auch das Einkaufen ist schwierig, lange Schlangen vor den Supermärkten, alles ruhig und ernst. Ich glaube, ich ahne jetzt ein bisschen, wie das in der DDR früher war...
Das Positive: Heute Abend ist ein befreundetes Weltreise-Pärchen hier angekommen. Sie müssen aus dem Land und wollen ihre Mopeds bei uns unterstellen. So haben wir wieder Kontakt mit Menschen und die Kinder etwas Abwechslung!
Heute mal wieder etwas auf dem Grill:
Die Motorräder Die leere Panamerikana und unser neues Spielhaus, ich habe auch eine Schaukel gebaut. Not macht erfinderisch.